Wer bekommt einen Orden und warum?

Es ist schon erstaunlich, wer und vor allem wann Leute von Fürst Hans Adam II mit einem Orden versehen werden. Dieses Mal hat das Fürstenhaus die Parteipräsidenten der beiden Grossparteien „ausgezeichnet“ und alle schauten stolz in die Kamera.

Demokratiepolitisch ist diese Auszeichnung nicht unproblematisch, denn Ordensverleihungen wären an sich von Staats wegen zu veranlassen; zweitens bräuchte es Kriterien, die transparent sind und drittens haben insbesondere die letzten Ordensverleihungen an Ex-Parteipräsidenten einen eigenartigen Nebengeschmack.

Wir fragen uns, warum wurden diese Parteipräsidenten ausgezeichnet? Und wenn schon von Parteipräsidenten der Vergangenheit die Rede ist, warum wurde der ehemalige VU-Präsident Heinz Frommelt und die beiden Ex-PräsidentInnen Claudia Heeb-Fleck und Egon Matt nicht berücksichtigt?

Zeitgleich übernimmt Fürst Hans Adam II die Schirmherrschaft über den neuen Liechtensteinauftritt, um „Unabhängigkeit“ zu demonstrieren. Fürst Hans Adam II ist nicht unabhängig, das zeigt auch diese Ordensverleihung. Er ist Partei, die nach Gutdünken und willkürlich durch solche Demonstrationen mitteilt, wen er für würdig hält und wen nicht. Da wurden Leute aus unerfindlichen Gründen geehrt und andere nicht einmal erwähnt. Das Fürstenhaus geht da so selektiv vor, dass man kein Schelm sein muss, um sich Böses dabei zu denken.

Ordensverleihungen sollten, wenn überhaupt nötig, Sache des Staats sein – und nicht eine willkürliche Angelegenheit eines Einzelnen. Zudem sollte endlich transparent gemacht werden, was dazu führt, dass Menschen überhaupt einen Orden bekommen. So wie es zur Zeit abläuft hat das alles einen manipulativen Charakter, was aus demokratiepolitschen Gründen abzulehnen ist.

Vorstand der Demokratiebewegung in Liechtenstein